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Es werden Posts vom Februar, 2021 angezeigt.

«Typograph – ein Beruf, den Gott für die Hellern schuf»

Zürich, immer noch im Februar 2021 «Es läuft, und läuft, und läuft!» Diesen Monat begannen wir mit der Veröffentlichung von Texten aus der Vergangenheit zu unserem tollen Schriftsetzer-Beruf.  Und das Thema liegt nach wie vor in der Luft! Durch Zufall stiess die Redaktion beim Schmökern auf ein köstliches Gedicht mit dem Titel «Der Typograph». Diese Zeilen wurden in einer Spezialausgabe der seinerzeit renommierten Zeitschrift ATLANTIS vom August 1940 abgedruckt, die aus Anlass des 500-Jahr-Jubiläums zur grandiosen Erfindung Johannes Gutenbergs  herausgegeben wurde. Der Typograph Wer mit Garmond und Petit sich am Setzerkasten müht, täglich früh den Winkelhaken linkerhand muss emsig packen, Bleistaub schluckt den ganzen Tag, bis er nur noch trinken mag, den benennt man stolz und brav urlängst schon als "Typograph". Lehrjung' doch muss er erst sein, und da weihet er sich ein, in die Wunder mancher Schrift, dass er stets das Rechte trifft. Jegliches an seinem Platz, macht er

Schriftsetzer – Handwerker des Gedankens

Zürich, im Februar 2021 Liebe Leserinnen und Leser Die Texte in der Rubrik "Unterhaltsamer Müssiggang" mit Huldigungen an den Schriftsetzerberuf haben Anklang gefunden. Ein Mail mit einem weiteren Text landete bei der Blog-Redaktion, der Euch nicht vorenthalten bleiben soll: "Die Typographie ist der Vorhof der Literatur. Im geistig anspruchsvollen Bereich der Literatur ist eine ziemlich umfassende Bildung Voraussetzung. Es wird eine bis ins einzelne gehende Kenntnis der Sprache vorausgesetzt, und die Sprache ist der Schlüssel zu allem Wissen... Durch ihre Kunst sind die Schriftsetzer so etwas wie Novizen der Literatur. Sie sind durch ihren Beruf die ersten Mitwisser der Idee. Die innige Vertrautheit, die sie mit den Schriftstellern, den Politikern, den Dichtern und den Gelehrten verbindet, führt diese Handwerker des Gedankens tief hinein in die Wissenschaft, die Politik und die Literatur. Könnte man sich einen Notenschreiber vorstellen, der nichts von Noten versteht? Kön

"Das Buchdruckervolk"

"Das Buchdruckervolk". Zur Erheiterung in dieser Zeit. Gesetzt und gedruckt vom Gilde-Gutenberg-Mitglied Dedica als Stiftin 1979, neu gesetzt 2021.

Gebet eines Buchdruckers

Gebet eines Buchdruckers von 1733. Zugeschickt von Gilde-Gutenberg-Mitglied Columbian.  

Das waren noch Zeiten: Schriftsetzers Ruhm!

Der Ruhm eines  Schriftsetzers Der Setzer trotzet nicht auf seiner Glieder Kraft; Nur ein geschärfter Sinn ist seine Eigenschaft. Nie darf vor seinem Arm die Druckerpresse zittern. Er suchet seinen Ruhm bey Manuscript und Littern. Sein Werk erfordert nicht viel Arbeit, Müh' und Schweiss. Und dennoch wird sein Kopf ihm öfters warm und heiss. Wenn ihm das günst’ge Glück ein Manuscrpit bescheeret. Daraus er rathend kaum des Autors Sinn erfähret. Doch ist das Manuscript vollkommen deutlich, rein, Wer kann dann fleissiger als ein Schriftsetzer seyn? Er setzt schnell drauf los, dass Ihr Euch wundern müsset, Wenn Ihr nicht seinen Griff und seinen Vortheil wisset; Ein Comma und noch mehr nimmt er sich in den Sinn; Geflügelt eilt seine Hand zu den Fächern hin, Und weiss so meisterlich die Littern zu ergreifen, Dass sich in kurzer Zeit so Wort und Zeilen häufen. Er schnellt und sticht drauf los, und zwar mit Vorbedacht; Er nimmt Orthographie, Distinction in Acht; Und dass die Correctur ihm w