Direkt zum Hauptbereich

Christoph Froschauer - Homage an den ersten Zürcher Drucker

Hans Rüegger (1465 bis 1517) war im damaligen Zürich Pflastersteinsetzer und Brunnenmeister. Ab 1503 engagierte er sich aber auch im Druckergewerbe, indem er gelernte Drucker anstellte, die für ihn eine Druckerei führten.

Ein Bayer kommt nach Zürich

Im Jahr 1515 stellte er Christoph Froschauer (1490 bis 1564) ein, der für ihn im Niederdorf eine Druckerei betrieb . Froschauer stammte aus dem bayrischen Altötting und erlernte das Druckereihandwerk in Augsburg. Er war tüchtig und baute Hans Rüeggers Druckerei zu einer beachteten Offizin aus. Nach dem Tod Hans Rüeggers übernahm er den  Betrieb und heiratete 1517 dessen Witwe. 1519 erhielt Froschauer des Stadtzürcher Bürgerrecht.


Portrait von Christoph Froschauer (1490 bis 1564). Wandgemälde am Orell Füssli Hauptsitz in Zürich-Wiedikon. Die Firma  Orell Füssli führt ihre Anfänge auf die Druckerei von Christoph Froschauer zurück.
Erfolgreicher Drucker

Auch im 16. Jahrhundert gab es Beispiele von erfolgreicher Karriereplanung. Durch seinen Status erhielt Froschauer Druckaufträge vom Stadtstaat Zürich. Der Zürcher Universalgelehrte Conrad Gessner - der ein fleissiger Autor war - gehörte zu den Kunden der Offizin Froschauer. Er druckte bedeutende Werke, z.B. von Erasmus von Rotterdam, von Luther und Zwingli und war damit ein bedeutender Förderer der Reformation. Somit hatte Zürich den ersten erfolgreichen Drucker in der Frühzeit des Buchdrucks.

Ein Jubiläum für den ersten Zürcher Drucker?

2015 war es 500 Jahre her, dass Christoph Froschauer nach Zürich kam. 2017 werden es 500 Jahre her sein, dass Froschauer den Grundstein zu seiner erfolgreichen Zürcher Druckerei legte und seinen Ruf als erster Zürcher Drucker begründete.

Mal schauen, ob das offizielle Zürich von 2017 diese Ereignisse zum Anlass nimmt, um den ersten Zürcher Drucker angemessen zu würdigen, zum Beispiel im Rahmen des Jubiläums "500 Jahre Reformation".

 
Der Froschauer-Brunnen steht heute zwischen Predigerplatz und Zähringerplatz.

Froschaugasse

In den Häusern an der Kleinen Brunngasse befand sich das Frauenkloster St. Verena. Nach dessen Aufhebung und dem Verkauf der Gebäude an Christoph Froschauer wurden diese mit dem Namen "Zur Froschau" benannt.  Am Ende des Areals stand der kleine "Züblibrunnen". Für den Handwerksbetrieb war die Kapazität des Brunnens zu niedrig, so dass Froschauer eine eigene Wasserversorgung baute, die sowohl technisch wie auch künstlerisch herausragend war. Er liess zur Bekrönung des Brunnens von einem Steinmetz sein Druckerzeichen meisseln: ein riesiger Frosch, auf dem ein Junge mit einem Fähnchen reitet.
(Quellen: Wikipedia / Schweizer Sammler / Historisches Lexikon der Schweiz / Stadt Zürich)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

BuchKunstTrier 2023

BuchKunstTrier 2023 Freitag, 5. Mai 2023 bis Sonntag, 7. Mai 2023 Professionelle Künstler und Künstlerinnen sowie Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen zeigen in der lichtdurchfluteten Halle ihre Arbeiten aus den Bereichen Holzschnitt, Radierung, Kalligraphie, Graphik, Illustration, Bucheinband und mehr. „Die Vielfalt der Gewerke macht diese Buchkunst-Trier aus“ Weitere Informationen:   BuchKunstTrier 2023 (Copyright  buchkunst-trier.eu)    

28. Leipziger Typotage – Schrift und Lust

28. Leipziger-Typo-Tage Donnerstag, 11. bis Sonntag, 14. Mai 2023 Museum für Druckkunst Leipzig Schrift ist Form ist Emotion ist Lust. Die 28. Leipziger Typotage zelebrieren verschiedenste Facetten der Lust auf Schrift. Die Lust auf Haptik in digital geprägten Zeiten in Form von Kalligrafie oder Letterpress. Die Lust auf neue Techniken und Experimente, Lust auf das gedruckte Wort, auf Farben und Formen. Lust auf neue Blickwinkel. Die Vorträge werden sich mit Schriftdesign, visueller Kommunikation und Schriftforschung beschäftigen. Weitere Informationen: www.typotage.de (Copyright typotage.de)

Die schönsten Bücher aus aller Welt sind gekürt: Die «Goldene Letter» geht in die Schweiz

Der Wettbewerb «best book design from all over the world» Rund 600 Bücher aus 30 Ländern weltweit hatte die Jury zu prüfen, um «Die schönsten Bücher aus aller Welt 2023» zu prämieren. (Bild Stiftung Buchkunst.de) Unter dem Dach »Beste Buchgestaltung aus aller Welt« vernetzt die Stiftung Buchkunst internationale Buchgestaltungswettbewerbe. Trotz kultureller Unterschiede in der Buchproduktion ist dieser Wettbewerb ein Versuch, das technische und ästhetische Niveau sowie die angemessene und künstlerische Gestaltung von Büchern über Ländergrenzen hinweg zu vergleichen. Im Mittelpunkt stehen der internationale Austausch und die gegenseitige Befruchtung. Hunderte preisgekrönte Titel aus nationalen Wettbewerben in über 30 Ländern werden von einer internationalen Fachjury begutachtet. Im internationalen Wettbewerb werden nur Bücher bewertet, die zuvor von Fachjurys in ihren jeweiligen Herkunftsländern beurteilt und prämiert wurden. Die höchste Auszeichnung der Jury ist die »Goldene Letter«. Au